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Liebe Mitstreiter und Mitstreiterinnen, anbei findet Ihr den Ausschreibungstext für Forum zwei. Thomas schaute kurz drüber. Bitte stellt ihn alsbald auf unsere
Kongress Seite im Internet, damit wir in meiner Wahrnehmung die fast 50 % Interessierte an diesem Bereich unserer Konferenz endlich auch inhaltlich ansprechen:

„Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter wollen einzelne Menschen, Familien und Gruppen befähigen, ihr Leben und Zusammenleben zunehmend selbst zu bestimmen und in solidarischen Beziehungen zu bewältigen. Der sich verstärkende Prozess der Ökonomisierung aber wird von wenigen als Chance, von mehreren als die Abkehr von ursprünglichen ethischen und methodologischen Grundsätze angesehen. Distanz zur Klientel ersetzt Empathie, Typisierung tritt anstelle von situations -und personengerechten Arbeiten, die Verwaltung sozialer Räume ersetzt die Förderung lokaler Veränderungs- und Entwicklungskulturen.Und trotz alledem: Prekäre Lagen verstetigen sich.
Im Forum 2 wollen wir Ansätze und Erfahrungen mit einer partizipativen und verstehenden Praxis austauschen, die die Lebenswelt der betroffenen Menschen in den Blick nimmt und anbetracht staatlich verbriefter Rechte eine soziale Teilhabe und Selbstwirksamkeit ermöglicht. „Befreiende Sozialarbeit“ meint verstehen wollen, nicht urteilen; bedeutet „empowerment“ im Rahmen einer gemeinwesenorientierten lokalen Ökonomie mit angemessenen, auf den überschaubaren Sozialraum bezogenen Maßnahmen. Dabei muss gerade im Zeichen von Pegida und AfD auch die Interiorisierung von Ausgrenzung in vielen von Sozialleistungen abhängigen Familien und Personen bearbeitet werden. Um es mit Freire auszudrücken: die Schwierigkeit vieler „Unterdrückter“, die Unterdrückung nicht zu verinnerlichen, sondern als außerhalb von ihnen selbst zu lokalisieren, die Unterdrücker, die Unterdrückung benennen zu können. Gleichzeitig soll es uns im Forum 2 um die „Erziehung der Erzieher“, gehen, die „Erzieher“ im Krankenhaus, in schulischen Einrichtungen, in der Altenpflege, in der Arbeit mit Migranten, in der Arbeits- und Sozialverwaltung , in Selbsthilfegruppen, Bürgerinitiativen und Nichtregierungsorganisationen: Damit ist die Thematisierung unseres verborgenen Kolonialismus angesprochen, mit dem wir unbewußt mittelschichtsgeprägte kulturelle Muster zur Norm erheben. Was aber bedeutet überhaupt „Unterdrückung“, wer ist unterdrückt oder unterdrückt andere ?“

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